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“Führungskräfte sollen Sinnstifter sein”

In einem Gastbeitrag für die Printausgabe der WirtschaftsWoche gibt Prof. Dr. Claudia Peus vom TUM Institute for LifeLong Learning Impulse, wie Mitarbeiterführung aus der Ferne gelingt und welche Werte essenziell für die Gestaltung digitaler Zusammenarbeit sind.

Auch erfahrene Führungskräfte müssen in einer Krise Vieles neu lernen und ihr Wissen ständig erweitern. Das zeigte im vergangenen Jahr der bis heute in vielen Unternehmen anhaltende Wechsel zu Home-Office und Remote Working. Die teilweise schlagartige Digitalisierung bietet viele Chancen und Vorteile, geht jedoch auch mit Herausforderungen einher. Für viele Führungskräfte ergibt sich durch die digitale Zusammenarbeit im ersten Schritt ein gefühlter Kontrollverlust. Wird versucht, diese durch ein enges Monitoring wiederherzustellen, empfinden die Teammitglieder dies schnell als unangenehm und störend. Die Folge: Unzufriedenheit und ein negativ besetztes Arbeitsklima herrschen vor, über Führungskraft und Unternehmen wird nach außen kritisch kommuniziert. Im schlimmsten Fall kündigen die Mitarbeiter, um sich der Kontrolle zu entziehen.

Die Relevanz digitaler Mitarbeiterführung

Eines der wichtigsten Aufgabenfelder für Entscheider ist deshalb die Ausgestaltung der digitalen Mitarbeiterführung im „daily business“. In einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche stellt Prof. Dr. Claudia Peus, Gründungsdirektorin des TUM Institute for LifeLong Learning, zentrale Thesen auf, wie digitale Zusammenarbeit und Mitarbeiterführung gelingen kann:

Im Mittelpunkt steht Vertrauen als zentraler Wert, er gewinnt im digitalen Zeitalter mehr denn je an Bedeutung. Für Führungskräfte bedeutet dies, dass sie für den Aufbau einer von Vertrauen geprägten Kultur und entsprechender Strukturen verantwortlich sind. Sie müssen klare Erwartungshaltungen und Spielregeln für die Zusammenarbeit festlegen und kommunizieren. Außerdem wandelt sich ihre Rolle hin zum „Sinnstifter“: Die Kommunikation der übergeordneten Vision oder Mission und Zielen der Zusammenarbeit hilft, auch in digitalen Phasen der Zusammenarbeit die gemeinsame Richtung zu finden.

Kontrollanrufe oder die Nutzung von SpySoftware sollte in diesem Zusammenhang schon allein aus ethischen Gründen tabu sein, so Peus. Sie entfernen Teammitglieder voneinander – der Effekt ist also nicht der gewünschte, sondern verkehrt sich sogar ins Gegenteil.

Zuletzt müssen Führungskräfte gerade jetzt auf zentrale menschliche Grundbedürfnisse eingehen. Peus plädiert in der Printausgabe der WirtschaftsWoche dafür: Teamleiter müssen eine gemeinsame Richtung vorgeben und gleichzeitig Platz für eigene Ideen der Teammitglieder lassen. Neben Vertrauen müssen sie auch Transparenz und Fairness fördern. Anerkennung und Wertschätzung sind zentrale Bausteine der Zusammenarbeit – in Krisenzeiten umso mehr.

Weiterführende Informationen

Den vollständigen Artikel in der WirtschaftsWoche können Sie hier einsehen.

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