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Arbeiten & Lernen während Corona: Programm Manager & Studierende teilen Erfahrungsberichte

Eine berufsbegleitende, akademische Weiterbildung fordert viel Disziplin und Leistungsbereitschaft – besonders in Zeiten wie diesen, in denen alles aus der Ferne erledigt werden muss. Gleichzeitig kann die Umstellung auf neue Abläufe und die Suche nach Wegen, um zu Hause effektiv zu arbeiten, auch eine Chance sein, um zu wachsen und die Möglichkeiten der Digitalisierung voll auszuschöpfen – ein Ansatz, der tief in der DNA des Executive Education Center (EEC) verankert ist. Um zu zeigen, wie das funktionieren kann, haben wir einige Impressionen zusammengetragen, die den COVID-19-Alltag und die damit verbundenen Herausforderungen für unsere Studierenden der Young Professional- und Executive Education Programme beleuchten. Viele von ihnen haben angesichts der weltweiten Kontaktbeschränkungen neue Mittel und Wege gefunden, sich selbst zu strukturieren und trotz aller Widrigkeiten ihrem akademischen Potenzial gerecht zu werden – ob beim Schreiben von Masterarbeiten, der Organisation im Home Office oder auch, um mit Programm Managern und Kommilitonen in Verbindung zu bleiben. 

„Ich beginne jeden Morgen mit einer kurzen Yoga-Session, um Körper und Geist auf Betriebstemperatur zu bringen. Normalerweise mache ich das durch das tägliche Radeln zum Büro. Aber mein Ersatzprogramm schafft das auch”, erklärt Else Suutarinen, die kürzlich ihr viertes Mastersemester im Bereich Management & Innovation begonnen hat. Else Suutarinen kommt aus Finnland und kann bereits einen Bachelor in Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Personalmanagement und Marketing vorweisen. Für sie ist ein geregelter Alltag – auch in dieser Sondersituation – wichtig: „Ich versuche immer, meine tägliche Routine möglichst konsequent durchzuziehen. Im Klartext heißt das: Ich plane meinen Arbeitstag und meine Tagesziele bei einem ersten Kaffee, bevor um 9 Uhr morgens das eigentliche Tagesgeschäft losgeht. Meist habe ich zwischendurch das ein oder andere Videomeeting. Mittags koche ich und nutze die Zeit beim Essen, um runterzukommen. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich einen Tapetenwechsel brauche, mache ich manchmal einen kurzen Spaziergang und schnappe frische Luft. Mein Arbeitstag endet dann in der Regel um etwa 17 oder 18 Uhr. Bis dahin erledige ich so viele Aufgaben wie möglich oder feile an meiner Masterarbeit. Diese Struktur hilft mir enorm dabei, auch ohne Arbeitsweg, Büro und Uni körperlich und geistig fit zu bleiben.”

Ihre Masterarbeit kann Else praktischerweise bei ihrem Arbeitgeber schreiben. Das kann aber auch ziemlich knifflig sein kann: „Ich muss ständig eine Grenze zwischen der Masterarbeit und meinen sonstigen Aufgaben ziehen. Damit ich nicht durcheinander komme, schreibe ich mir täglich einen Plan, auf dem schwarz auf weiß steht, wann ich was erledige. Am schwersten fällt mir die Recherche für meine Abschlussarbeit – vor allem, weil sie sich so grundsätzlich von meinen sonstigen Aufgaben unterscheidet. Ich muss gestehen: Als mich der Lockdown während einer privaten Reise in einem kolumbianischen Dorf mitten im Dschungel stranden ließ, hatte ich schon Schwierigkeiten, den nötigen Fokus und die Konzentration dafür aufzubringen. Aber, dass ich dort Menschen um mich hatte, die ebenfalls ihren Alltagsaufgaben nachgehen mussten, half mir dann dabei, mein Ziel im Auge zu behalten und mich zu für die Arbeit zu strukturieren. Das hat sich schon jetzt ausgezahlt: Mit dem laufenden Fortschritt meiner Masterarbeit hat sich inzwischen auch meine Stellenbeschreibung grundlegend verändert. Dass ich jetzt genau das tue, was ich schon immer in den Bereichen Produktmanagement und Produktentwicklung tun wollte, motiviert mich jeden Tag aufs Neue.” 

Der vorher regelmäßige Kontakt zu ihren Master-Kommilitonen ist in den letzten Monaten allerdings etwas komplizierter geworden – für Else ist das aber kein Grund, den Austausch über die Entfernungen hinweg zu vernachlässigen: „Wir haben alle vier Wochen einen Zoom-Call, bei dem viele zusammenkommen. Außerdem helfen soziale Medien dabei, mitzubekommen, wer sich gerade in welchem Teil der Welt aufhält. Irgendwann mussten wir Zeitzonen von Ostasien bis zu den westlichen Teilen Südamerikas berücksichtigen, was die Organisation eines gemeinsamen Call-Termins natürlich noch schwieriger machte. Mithilfe neuer digitaler Tools und Formate haben wir es aber geschafft, eine virtuelle Weinprobe mit Menschen auf drei verschiedenen Kontinenten durchzuführen. Das war wirklich cool und auch hilfreich. Denn manchmal muss man die eigene Frustration einfach mit anderen teilen, denen es genauso geht, und sich gegenseitig darin bestärken, die Masterarbeit konzentriert durchzuziehen.” 

Thorsten Adami, ein Mitglied unseres Executive MBA Abschlussjahrgangs 2021, hat seinen ganz eigenen Weg gefunden, das Positive in der aktuellen Situation zu sehen: „Mein Job-Alltag hat sich zu 100% auf Online-Meetings verlagert. Vor der Krise war ich eine Mischung aus echten und virtuellen Meetings gewohnt. Und natürlich wird jetzt deutlich, dass Vor-Ort-Meetings wichtige Funktionen für die persönliche Interaktion und den Aufbau von Beziehungen mitbringen, die remote kaum zu ersetzen sind. Gleichzeitig hat mein neuer Alltag aber auch Vorteile: Da ich nicht mehr reisen muss, habe ich mehr Zeit für mein Studium und die Familie. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Online-Meetings sogar eher produktiver sind als reale Treffen.” 

Für einige Studierende kann die sichere Rückkehr zur Normalität, ihrem Campus und ihren Kursen vor Ort natürlich gar nicht schnell genug kommen. Bis das aber wieder möglich ist, gilt es, gute Kompromisslösungen zu finden: “Die Dynamik eines persönlichen Austauschs zwischen den Kommilitonen und unserem Lehrpersonal in der virtuellen Umgebung aufrechtzuerhalten, ist eine Herausforderung, die wir bewältigen müssen”, erklärt Executive MBA Programm Manager John Pye. „Nichtsdestotrotz hat die Situation eine Gelegenheit geboten, mehr über digitale Interaktions- und Kommunikationswege zu lernen. Alle haben sich große Mühe gegeben, das neue digitale Format zu verinnerlichen und gemeinsam dafür gesorgt, dass inzwischen alles gut funktioniert. Dennoch freuen wir uns darauf, wenn all die lebhaften Diskussionen und das Networking wieder auf unserem Campus stattfinden können”, versichert er. „Das Feedback unserer Kursteilnehmer ist gut und viele waren wirklich dankbar, dass wir unsere Kurse so schnell anpassen und online anbieten konnten. Unser Ziel ist es jetzt, diese Dynamik aufrecht zu erhalten, während wir gleichzeitig die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, um unsere Lehrräume für die eine sichere Rückkehr auf den Campus herzurichten.”

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