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Harald Krüger bei “Learning from Leaders“ Auftaktevent: Wie Werte entwickelt und überzeugend gelebt werden

Erfolgreiche Führungskräfte teilen in der digitalen Veranstaltungsreihe „Learning from Leaders“ des TUM Institute for LifeLong Learning ihre Erfahrungen mit Leadership-Ansätzen im digitalen Zeitalter. Zum Auftakt sprach Harald Krüger, der u.a. als Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Telekom AG und der Deutschen Lufthansa AG aktiv ist, mit Prof. Dr. Claudia Peus, Gründungsdirektorin des TUM Institute for LifeLong Learning, über das Thema Werte.

“Werte bilden das Rückgrat eines Menschen. Wer ausgezeichnete Mitarbeiter*innen führt, wird schnell auch ihre Schlüsselwerte erkennen – und zum Beispiel wissen, dass sie Vertrauenswürdigkeit und Verantwortlichkeit in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen“, davon ist Harald Krüger überzeugt. Solche zentralen Werte gehören für ihn aber auch zur DNA, also zur Kultur eines erfolgreichen Unternehmens. Der Experte war Vorstandsvorsitzender beim Autohersteller BMW und ist heute Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom AG und der Deutschen Lufthansa AG sowie Mitglied des EMEA Beirats von Salesforce.

Werte leisten Orientierung in schwierigen Zeiten

Mit seiner Panel-Gesprächspartnerin Prof. Dr. Claudia Peus, Gründungsdirektorin des Instituts und Vizepräsidentin Talent Management & Diversity an der TUM, stimmt er in vielen Überzeugungen überein. Beide werben dafür, dass Führungskräfte ihren eigenen „Wertekompass“ finden sollten: Werte wie Vertrauenswürdigkeit oder Integrität könnten gerade in instabilen und unsicheren Zeiten eine Richtung vorgeben und ein Orientierungssystem bilden. „Führungskräfte rücken dabei in den Blickpunkt und es wird genau beobachtet, wofür sie stehen“, erklärte Prof. Dr. Claudia Peus.

Doch wie findet ein Unternehmen die passenden Werte? Sie dürfen nicht „einseitig von oben verordnet“, sondern sollten gemeinschaftlich im Unternehmen entwickelt werden, sagt Harald Krüger. Jede*r müsse seinen Anteil dazu beitragen können – auch wenn dabei Zeit ins Land gehe. „Es gilt genau zu beschreiben: Was meinen wir mit Vertrauenswürdigkeit? Was bedeutet es für uns, persönliche Verantwortung zu übernehmen?“, hielt Krüger fest. Gerade in herausfordernden Zeiten stünden diese Werte auf dem Prüfstand, so Claudia Peus. Etwa wenn es darum geht, schmerzhafte Prozesse innerhalb des Unternehmens transparent zu machen und Menschen dabei dennoch fair zu behandeln.

In diesem Zusammenhang berichtete Harald Krüger, wie er Mitarbeiter*innen durch transparente und regelmäßige Kommunikation immer wieder motiviert hat, auch einschneidende Veränderungen mitzutragen und umzusetzen. Aktiver und aufrichtiger Informationsaustausch und das Einholen von Feedback wurde für ihn zum Schlüsselfaktor: „Die Ergebnisse solcher ehrlichen Gespräche waren besser als erwartet, die Menschen öffneten sich im Dialog.“

Internationale Bedeutung von Wertesystemen

Apropos Verständnis: Werte wie etwa Fairness oder konstruktive Kritik im Umgang mit anderen können nach den Erfahrungen der beiden Panelisten in verschiedenen Regionen der Welt, etwa in Asien oder Westeuropa, unterschiedlich interpretiert werden – auch das müssen Führungskräfte beachten. Darüber hinaus ist es nicht immer leicht, zu überprüfen, auf welche Weise solche Werte im Unternehmens-Alltag gelebt werden. „Je steiler die Karriere der Führungskraft nach oben führt, desto schwieriger ist es häufig, darüber ungefilterte Informationen dazu zu bekommen“, erzählt Claudia Peus. Kritisches Hinterfragen sei deshalb besonders wichtig.

Harald Krüger sieht in diesem Zusammenhang den direkten Dialog mit Mitarbeitenden als wichtigstes Mittel an, um festzustellen, wie die Werte in die Tat umgesetzt werden. Unternehmensleiter, die dazu Umfragen machten, sollten sich nach seinen Worten allerdings darüber klar sein: Wenn die Surveys ergeben, dass Unzufriedenheit unter den Mitarbeitenden herrscht, muss sich etwas ändern. Umfragen ohne Konsequenzen würden schnell nicht mehr ernst genommen. Deshalb gilt es, das aktive Wertesystem, den „Wertekompass“ stets zu reflektieren und in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen, so die Expert*innen.

Im zweiten Teil der „Learning from Leaders“ Serie spricht Prof. Dr. Claudia Peus am 28. Oktober ab 13.30 Uhr zum Thema „Leadership & Human Needs“. Jetzt kostenlos anmelden! 

 

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